Vor etwa
170.000 Jahren trat der moderne Mensch - der Homo sapiens - erstmal in
Ostafrika auf.
Der Nachweis
betreffend das erstmalige Auftauchen und des Geburtsortes unseres direkten,
frühen Artgenossen wurde mittels mtDNA und
Y-Chromosom-Analyse erbracht.
Animismus und Schamanismus waren zu dieser Zeit
auf dem Schwarzen Kontinent bereits existent.
160.000 –
135.000 Jahre
Vier Gruppen der Vertreter des Homo sapiens reisten als Jäger und
Sammler in den Süden und brachten den Schamanismus ans Kap der Guten
Hoffnung, ins Kongobecken und an die Elfenbeinküste.
135.000 –
115.000 Jahre – 1. Exodus aus Afrika
Eine Gruppe unserer Spezies reiste durch den offenen
nördlichen Korridor der damals grünen Sahara entlang des Nils in die Levante
und brachte den Schamanismus in die
heutigen Staaten Syrien, Libanon, Israel, Palästina, Jordanien und etablierte
ihn entlang der Mittelmeerküste des Nahen Ostens.
115.000 –
90.000 Jahren
Jene Gruppe des Homo sapiens, welche die Levante erreicht hatte,
starb dort etwa 90.000 Jahre vor unserer Zeit aus. Eine globale Periode des
Frostes verwandelten diese Region und Nordafrika in eine extreme Wüste. Diese
Region wird aber später neuerlich durch den Neandertaler in Besitz
genommen, womit der Schamanismus neuerlich etabliert wurde.
90.000 –
85.000 Jahren – 2. Exodus aus Afrika
Vor
85.000 Jahren überquerte eine Gruppe der Vertreter des Homo sapiens
die Mündung des Roten Meeres, bevor sie sich als Aasesser entlang der
südlichen Küste der Arabischen Halbinsel in Richtung Indien bewegten und den
Schamanismus entlang ihrer Route etablierten. Alle heute lebenden,
nicht-afrikanischen Vertreter des Homo sapiens stammen von dieser
Gruppe ab.
85.000 –
75.000 Jahren
Von
Sri Lanka aus setzten die Nachkommen der letztgenannten Gruppe des Homo
sapiens ihre Reise entlang der indischen Ozean-Küste bis in den Westen
Indonesiens fort und brachten den Schamanismus in diese Weltgegend. Diese
Region bestand damals nicht aus Inseln, sondern aus einer Landmasse, die mit
Asien verbunden gewesen ist. Der Küstenlinie folgend, bewegten sie sich um
die große Sundainsel Borneo (das heutige Kalimantan) herum nach Süd-China.
74.000 Jahren
Eine Super-Eruption des Mount Toba auf der großen Sundainsel Sumatra in
Indonesien verursachte einen sechsjährigen ‚nuklearen Winter’ und eine 1000
Jahre dauernde Eiszeit, die zu einer dramatischen Reduktion der menschlichen
Art auf etwa 10.000 Individuen weltweit führte.
Vulkanische Asche dieser
Eruption bedeckte Indien und Pakistan mit einer etwa 5m hohen Schicht. Dennoch
wurde die vorreligiöse Disziplin Schamanismus von den wenigen überlebenden
Individuen bewahrt und rekultiviert.
74.000 –
65.000 Jahren
Nach der Verwüstung des Indischen Subkontinents begann dessen neuerliche
Besiedelung. Einige Gruppen übersetzten nun mit Booten von Ost Timor im
Osten Indonesien (seit 1999 ist Timor Dolorosa ein eigener Staat) nach
Australien und etablierten dort in völliger Isolation die schamanische
Kultur der Aboriginal. Weitere Gruppen kamen von Borneo und brachten den
Schamanismus nach Neuguinea. Aufgrund einer Eiszeit herrschte im Norden
intensive Kälte, gleichzeitig waren die zu überbrückenden Entfernungen nach
Australien bzw. nach Papua Neuguinea wesentlich geringer, da der
Meeresspielgel während der Eiszeit dramatisch absank, was die Distanz
zwischen Asien und Australien erheblich reduzierte. Das Meerwasser war
während dieser Eiszeit vermehrt an den Polen in Form von Eis gebunden.
65.000 –
52.000 Jahren
Die
dramatische Erwärmung vor 52.000 Jahren schaffte jene Bedingungen, welche unsere Vorfahren
schließlich in die Lage versetzten, in die nun
fruchtbaren Gebiete des Nordens zu reisen und in die Levante zurück zu
kehren. Von dort migrierten sie vor etwa 50.000 Jahren über den Bosporus nach
Europa. Sie brachten auf dieser Reise auch ihr schamanisches Wissen mit.
Obwohl es weder genetische, noch sonstige Hinweise dafür gibt, dass sich der
Homo sapiens mit dem Neandertaler vermischt hätte, darf davon
ausgegangen werden, dass die vorreligiöse Disziplin Schamanismus durch das
Aufeinandertreffen unterschiedlicher Arten des Menschen und ihrer inhaltlich
ähnlichen, aber der Form nach verschiedenen schamanischen Tradition eine
wesentliche Bereicherung erfahren hat.
52.000 –
45.000 Jahren
In
dieser Periode kam es zu einer kurzen Eiszeit. Die Aurigniac Kultur der oberen
Altsteinzeit breitete sich von der Türkei über Bulgarien nach Europa aus,
und mit ihr der revitalisierte Schamanismus. Neue Arten von Steinwerkzeugen
dieser Zeit wurden über Ungarn entlang der Donau bis nach Österreich
gebracht. Dieser Route ist auch der Schamanismus gefolgt.
45.000 –
40.000 Jahren
Gruppen von der ostasiatischen Küste bewegten sich durch Zentralasien in
Richtung Nordost-Asien. Von Pakistan aus bewegten sie sich in Richtung
Zentralasien und von Indochina über Tibet in das Qing-hai Plateau in China.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese schamanischen Jäger- und
Sammlergesellschaften des Homo sapiens spätestens zu dieser Zeit auf
die Spezies des Homo erectus stießen, welche seit mehreren
Hunderttausend Jahren in jenen Gebieten lebte. Wenn der Homo erectus
tatsächlich der erste Proponent des Schamanismus gewesen ist, dann darf auch
davon ausgegangen werden, dass der Kontakt dieser beiden Arten des Menschen zu einem Austausch
bzw. einer Assimilierung
schamanischer Traditionen, Riten und Praktiken geführt hat.
40.000 –
25.000 Jahren
Menschen aus Zentralasien bewegten sich nach Westen bis nach Ost-Europa und
vereinigten sich auch mit Ost-Asiaten, um gemeinsam die weitere Ausbreitung
nach Nordost-Eurasien zu beginnen. Überall in diesen Regionen hinterließen
sie ihr schamanisches Wissen und ihre einschlägigen Praktiken. Diese Zeit war
auch die Geburtsstunde spektakulärer Kunstwerke wie beispielsweise jener
Petroglyphen in der Chauvet-Höhle in Frankreich, die uns heute noch ein
beeindruckendes Bild von jenen prähistorischen schamanischen Gesellschaften
liefern.
25.000 –
22.000 Jahren
Die
Ahnen der ,Eingeborenen Amerikas’, welche die Behringstraße – diese war
damals eine Landverbindung von Sibirien und Alaska – überquert hatten,
überquerten entweder den Eiskorridor und erreichen Medowcroft im Südwesten
des amerikanischen Bundesstaates Pennsylvania vor dem Höhepunkt der letzten
Eiszeit, oder sie bewegten sich entlang der Küstenlinie in Richtung Süden,
wo sie ihre schamanischen Praktiken und Denkweisen kultivierten.
22.000 –
19.000 Jahren
Während der letzten Eiszeit wurden Nord-Europa, Asien und Amerika
entvölkert. Isolierte Gruppen überlebten aber in bestimmten Regionen, doch
waren sie lange vom Rest der Welt abgeschlossen. In Nord-Amerika schloss sich
der Eiskorridor, und die Route an der Küste gegen den Süden vereiste.
19.000 –
15.000 Jahren
Der
Höhepunkt der letzten Eiszeit spielte sich etwa vor 18.000 Jahren ab. In
Nord-Amerika, südlich des Eises, setzten Gruppen während ihrer Fortbewegung
nach Süd-Amerika die Entwicklung unterschiedlicher Sprachen, schamanischer
Kulturen und Genmaterials fort. In dieser Zeit entstanden auch die
Felsmalereien der Aboriginal in Bradshaw, Australien.
15.000 –
12.500 Jahren
Es
kam zu einer globalen Erwärmung. Die Route an der amerikanischen Küste war
wieder offen. Monte Verde in Chile wurde bevölkert, und der Schamanismus nahm
eine weitere Ausprägung an.
12.500 –
10.000 Jahren
Es
kam zu einer Wiederbesiedelung Nord-Amerikas von Territorien, die südlich des
Eises gelegen sind nach dem Norden. Etwa 11.500 vuZ bewegten sich Menschen
von ihren Zufluchtsorten an der Beringstraße heraus. Sie wurden zu unseren
Eskimo-Schamanen, den Bewohnern der Aleuten.
10.000 – 8000
Jahren
Das
endgültige Aus der Eiszeit fällt mit dem Aufdämmern der Landwirtschaft im
Neolithikum zusammen. Die Sahara war damals neuerlich Grünland, was durch die
lebensgroßen Giraffe auf Felsmalereien in Nigeria erwiesen ist. In der Folge
kam es zu einer Wiederbesiedelung Großbritanniens und Skandinaviens und damit
zu einer weiteren Etablierung bzw. Ausprägung des Schamanismus in Teilen
Europas.
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