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Die Mystik der heiligen Silbe - Teil 3 von 3
von Dr. Friedrich Demolsky

Der goldene Schlüssel

Der erste Buchstabe unserer heiligen Silbe – das ‘A’ - wird als Urlaut betrachtet, der im hinteren Teil des geöffneten Mundes gebildet wird. Man sagt deshalb, dass der Laut ‘A’ auch jeden anderen Laut in sich einschließt und gleichzeitig Bestandteil jedes anderen Lautes ist, den der Mensch hervorzubringen vermag. Der Vokal ‘A’ ist auch der erste Buchstabe im Alphabet des Sanskrit.

Bei Intonation der heiligen Silbe AUM verändert sich der beim ‘A’ geöffnete Mund zu einem geschlossenen Mund beim ‘M’. Zwischen dem Vokal ‘A’ und dem Konsonant ‘M’ befindet sich der Vokal ‘U’. Letzter wird zwar – wie das ‘A’ - bei geöffnetem Mund intoniert, doch wird der Laut ‘U’ durch die sich dabei schließenden Lippen gebildet.

An dieser Stelle möchte ich an das im Teil 2 dieser Serie Gesagte erinnern. Die dort vorgenommene Interpretation des Piktogramms von AUM,  insbesondere die Erläuterung der Beziehungen jener drei Kurven des Symbols, kann auch zur metaphorischen Deutung der Silbe AUM als Ton herangezogen werden.

Der Traumzustand, welcher hier durch den Vokal ‘U’ repräsentiert wird, liegt zwischen dem Wachzustand ‘A’, und dem Zustand des Tiefschlafes, der hier durch das ‘M’ symbolisiert wird. Der Traum besteht aus einer Kette von Imaginationen, die wir im Zustand des Wachbewusstsein als Sinneseindrücke wahrgenommen haben und später, während des Schlafens, unbewusst reproduzieren.

Genau so schließt die Silbe AUM das gesamte Alphabet ein, da ihre Intonation an der Rückseite des Mundes (beim ‘A’) ihren Anfang nimmt, danach zum dazwischen liegenden ‘U’ wandert und schließlich bei geschlossenen Lippen das ‘M’ hervor bringt.

Alle Buchstaben des Alphabets können vor dem Hintergrund jener Örtlichkeit betrachtet und klassifiziert werden, an der sie im Munde erzeugt werden. Dabei erkennen wir, dass die Schwingungsbreite, innerhalb welcher das gesamte Alphabet oszilliert, von der Rückseite des Mundes bis zu den Lippen reicht. Die gesamte Schwingungsbreite wird auch bei jeder Intonation der heiligen Silbe AUM durchschritten.

Der letzte Teil des heiligen Lautes AUM ist der Konsonant ‘M’, der bei seiner Intonation die Lippen schließt.

Dieses Schließen der Lippen ist metaphorisch mit dem Schließen der Tore (Sinne) zur äußeren Welt vergleichbar und mit dem Versenken in unser inneres Selbst - mit jenen unabdingbaren Erfordernissen, die es uns ermöglichen, der ultimativen Wahrheit näher zu kommen.

Über der dreigestaltigen Natur des OM befindet sich jener vierte Zustand des Bewusstseins, den wir mit unseren Sinnesorganen nicht wahrnehmen können, zumal letztere auf die Wahrnehmung der materiellen Welt kalibriert sind.

A B E R…

dieser vierte Zustand ist identisch mit jener unaussprechlichen Stille, die auf die Intonation von AUM folgt. In dieser Stille lösen sich alle differenzierten Erscheinungen (der manifestierten Welt) auf. Diese Stille ist jener friedvolle, segensreiche, nicht-duale, vollkommene Zustand, der im Piktogramm des AUM durch den Punkt symbolisiert wird.

In diesem Sinne ist auch die Schlussformel zu verstehen, die ich in meinen Emails gerne verwende: In the Light of the Spirit we ALL are ONE!

Der Symbolismus des heiligen Lautes OM geht – wie gezeigt wurde - über das gesamte Spektrum des manifestierten Universums hinaus. Und genau das macht diese Silbe zu einem goldenen Schlüssel, der dem Strebenden das Tor zu äußerst wertvollen Einsichten öffnet.

 

Die Hermetische Wissenschaft - Teil 1 >>>

 

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