Der Artikel ‘The Sacred Mushroom Seeker’
erscheint im Mai 1957 im Life Magazin. Die Fotos stammten von Allen Richardson.
Im Jahr 1957
veröffentlichte Wasson sein Magawerk
Mushrooms, Russia, and History,
welches zur gleichen Zeit wie der oben erwähnte Artikel im Time
Magazin erscheinen sollte. Es waren damals bereits 30 Jahre vergangen, seit
Wasson seine Frau Valentina kennen gelernt und durch sie sein
Interesse an Pilzen entdeckt hatte. Während dieser drei Dekaden
beschäftigten sich die Wassons mit vielen weltweit anzutreffenden
Sagen, welche Pilze betreffen, aber das russische Element sollte dabei immer
im Mittelpunkt ihres Interesses bleiben. Trotz der enormen Bedeutung des
Zusammentreffens mit der Schamanin Maria Sabina, suchte Wasson die
Ursprünge des prähistorischen Pilz-Kultes, der nach seiner entheogenen
Theorie am Anfang
jeder Religion stunde, in Zentralasien. In seinem Werk ‘Soma:
The Divine Mushroom’ (Soma: Der göttliche Pilz), erschienen im
Jahre 1968, schrieb Wasson im Rückblick auf seine Reisen nach Mexiko: ‘Die
zehnjährige Regenzeit von 1953 bis 1962, welche wir in den weit entfernt
gelegenen Bergen Mexikos verbracht hatten, waren eine positive Erfahrung,
aber diese Zeit war bloß eine Ablenkung von unserer wirklichen Aufgabe in
Eurasien’.
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Heute scheint festzustehen, dass Wasson weniger
daran interessiert gewesen ist, seine Thesis betreffend den entheogenen
Ursprung aller Religionen experimentell durch ein tieferes Eindringen in den
mexikanischen Schamanismus und dessen rituelle Verwendung des
psilocybinhältigen Pilzes Teonanacatl (Magic Mushroom) zu erhärten. Es ging ihm vielmehr um
die akademische Anerkennung seiner exzentrischen Annahme, dass der Ursprung
der Religion der Fliegenpilz-Kult gewesen sei, der von einer Gemeinschaft in
der Neusteinzeit ausging, die im Uralgebirge Eurasiens angesiedelt gewesen
war.
Wir werden sehen, dass sich Wassons Fixierung auf den
Fliegenpilz (amanita muscaria), welcher nicht zur Art der psilocybinhältigen Pilze
gehört, für ihn selbst
problematisch erweisen sollte. |
Teonanacatl |
Das Buch Drugs and the Mind
(Drogen und das Bewusstsein) von Robert S. de Ropp erscheint im Jahre
1957. De Ropp war
ein Biochemiker, der sich dem Gebiete des menschlichen Potenzials und der Suche
nach Erleuchtung widmete. Er wurde ein unabhängiger Lehrer bzw. eine Art
Guru-Figur. Etwa um 1967 etablierte de Ropp eine Gemeinde in Santa Rosa,
Kalifornien. Sein Buch
‘Drogen und das Bewusstsein’ war das erste, das die
sozialen und spirituellen Wirkungen bewusstseinsverändernder Substanzen
beleuchtete. Er beschrieb darin auch die Wirkungen von Meskalin, Alkohol,
Marihuana, Ayahuasca, LSD, Codein, Kaffee, Peyote, Iboga, Haschisch und
anderer bewusstseinsverändernder Drogen. Obwohl dieses Buch jene
bewusstseinsverändernden Substanzen
nicht sehr detailliert beleuchtet, brachte es diese in den Interessenskreis einer breiteren
Öffentlichkeit. De Ropp ist noch immer lesenswert, insbesondere wegen
seiner nüchternen Betrachtungen der Suchtproblematik und Ataraxie, einem
Bewusstseinszustand, in dem geistige Ausgeglichenheit mit optimaler
körperlicher Gesundheit einhergeht.
Am 3.11.1957 stirbt
Wilhelm Reich in einem Gefängnis, in das er von der
amerikanischen Regierung aufgrund einer Verurteilung wegen Betruges und
unerlaubter Heilbehandlung im Zusammenhang mit der Verwendung des von ihm
entwickelten Orgon-Akkumulators
gesteckt wurde. Ein Jahr vor seinem Tode wurden viele Exemplare seines Buches
durch die FDA (Federal Drug Administration) verbrannt. Bei dieser
Bücherverbrennung handelte es sich um einen Gewaltakt, mit dem offensichtlich
eine ‘gerechte
Strafe’ für ‘Häresie’ und ‘Häretiker’ öffentlich demonstriert werden
sollte. Die Verbrennung von Büchern ruft dem aufgeklärten Leser zwangsläufig jene Schauprozesse
in Erinnerung, welche die Inquisition über Jahrhunderte gegen Hexen und
Schamanen in Europa geführt hatte.
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Das frühe Christentum verfolgte archaische Religionen,
welche auf der sakramentalen Einnahme entheogener Pflanzen und auf dem
ungehinderten Zugang zu ekstatischen Zuständen gründeten. Der erste große
Sieg dieser radikalen Auswüchse bestand in der Zerstörung der Eleusinischen Mysterien gegen Ende des vierten Jahrhunderts. Einige Jahrhunderte
später
erreichte die Aggression der christlichen Religion ihren Höhepunkt in der
Hexenverfolgung des Mittelalters.
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Derart scheinheilige Kampagnen sind auch heute
noch in allen ‘pharmakratischen Staaten’ des Westens anzutreffen, wo sie
angeblich aus reiner
Sorge um die
Volksgesundheit als ‘Krieg gegen die Drogen’ geführt werden.
Der Begriff ‘pharmazeutische Inquisition’ stammt aus
Jonathan Otts Buch 'Ayahuasca Analogien', welches im Jahre 1994, dh an der
Wende von der zweiten zur dritten Generation der Proponenten der entheogenen
Revolution, erschienen ist.
Ott schreibt darin: “Moege sich die Entheogene
Reformation gegenüber der pharmakratischen Inquisition durchsetzen, was zu
einer spirituellen Wiedergeburt der Menschheit führen würde, welche sich
dann an den Brüsten unserer Mutter Gaia nährt, aus denen Amrita und
Ambrosia fließen, das Ayahuasca des ewigen Leben”.
Im Jahre 1957 erscheint "Contact with Space" ('Kontakt
mit dem Weltraum'). Diese letzte Veröffentlichung von
Wilhelm
Reich beschreibt seine Studien auf dem Gebiete der UFOs, welche er auf
seinem privaten Anwesen in Rangely, Maine betrieb. Peter
Robbins Film ‘Orgone Energy, Wilhelm Reich und die UFOs’ wurde
als ein Update Reichs revolutionären Werkes im Rahmen des 15.
Internationalen UFO-Kongresses im Jahre 2006 gezeigt.
Im
Jahre 1958 veröffentlichte Carl Gustav Jung im Alter von 83 Jahren
ein Buch über die UFOs mit dem Titel “Flying Saucers: A Modern Myth of Things Seen in the Skies”
(‘Fliegende
Untertassen: Ein moderner Mythos von Dingen, die man in den Himmeln sehen
kann').
Jungs Betrachtungen werden später von einem Psychonauten zitiert,
welcher der zweiten Generation der Proponenten der entheogenen Revolution
zuzuordnen ist: Terence McKenna. Dieser erachtet Reichs Überlegungen zum
UFO-Thema als ‘essentiell für eine ganzheitliche und planetarische
Betrachtung des Überlebens der Menschheit’.
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Die CIA und kooperierende Organisationen kauften im Jahre
1959
wöchentlich eine Million Dosen LSD von Sandoz und legten diese ungeheuren
Mengen auf Lager.
Ein Jahr später, im Jahre 1960, erklärte der erste Direktor der CIA, Admiral Hillenkoetter, vor einem
Komitee des Kongresses, dass ‘die Öffentlichkeit ein Recht darauf
hätte’, über das UFO-Phänomen aufgeklärt zu werden. Aber der
Schleier des Geheimnisvollen wurde darauf hin noch undurchsichtiger, und
Verschleierungstaktiken wurden in der darauf
folgenden |
Roscoi
Hillenkoetter |
Dekade sogar noch verbessert und
verfeinert. Einige Theoretiker glauben sogar, dass die geheimen Experimente
mit psychoaktiven Drogen seitens der amerikanische Regierung
an der
Öffentlichkeit getestet, und diese Tests
in einigen Fällen durch UFO-Ängste und UFO-Schwindeleien getarnt worden
wären.
Diese Annahme stimmt mit den Betrachtungen von Jacques Vallee
überein, der mit seinen Studien des UFO-Phänomens in den Sechzigerjahren
begann.
Vallee betrachtete das UFO-Phänomen losgelöst von seiner
tatsächlichen Natur und seines Ursprungs als ein ‘spirituelles
Kontrollsystem’, welches psychologisch all jene zum Guten oder
zum Schlechten manipulieren würde, die darin involviert seien.
Diese
Perspektive kommt nahe an die gnostische Theorie einer Invasion durch
Außerirdische heran, das heißt an die Theorie über die Herkunft und
Verhaltensweise einer nicht-menschlichen Art, welche in der gnostischen
Literatur ‘Archons’ genannt werden. Falls es tatsächlich eine Wahrheit in
dieser Theorie geben sollte, dann würden Untersuchungen jener Visionen, welche durch psychoaktive Pflanzen hervorgerufen
werden, wahrscheinlich den besten Weg darstellen, um das Rätsel der
Außerirdischen zu lösen.
Das Projekt der MK-ULTRA, welches sich der Erforschung
bewusstseinsverändernder Substanzen zum Zwecke kontrolliert gesteuerter
Verhaltensänderungen bzw. zur Schaffung von ‘Mandschurischen Kandidaten’ widmete, wurde ab 1960 immer
weniger verfolgt. Der Grund dafür bestand darin, dass die diesbezüglich
vorgenommenen Experimente mit
LSD nicht erfolgreich waren, da sich die exakten Wirkungen dieser Droge als nicht
vorhersehbar heraus stellten und LSD eine Tendenz aufwies, feindselige und aggressive
Gefühle bei Probanden hervorzurufen.
Einer der Psychiater, die von MK-ULTRA
finanziert wurden, war Dr. H. Abramson. Dieser war der Auffassung, dass die
Hauptwirkung des LSD eine “lustvolle Störung der Ego-Funktion” hervorrufe,
was diese synthetische Droge untauglich für die Schaffung eines
menschlichen Werkzeuges bzw. einer menschlichen Kampfmaschine wie den 'Mandschurischen
Kandidaten' machte. Das Pseudonym 'Mandschurischer Kandidat' steht
für Menschen, die
massiven Gehirnwäschen und mentalen Programmierungen unter Einfluss von
Drogen unterzogen werden, um sie später bei Bedarf - auf 'Knopfdruck'
sozusagen - für militärische oder geheimdienstliche Operationen
einzusetzen.
Die Figur des 'Mandschurischen Kandidaten' erinnert
stark an die sog. 'Schläfer' der heute global
anzutreffenden Terrorszene. Islamische Fundis in Pakistan und auf den
Philippinen haben Terroristen in ihren Camps ausgebildet und diese
anschließend nach Europa und Amerika gesandt. Dort warten sie dann als 'Schläfer'
bis sie den Befehl für ihren Terror-Einsatz erhalten, den sie mit Freude
ausführen, selbst wenn dies ihren eigenen Tod bedeutet.
In seinem letzten Roman Island (Insel),
beschrieb der Psychonaut der ersten Generation Aldous Huxley im Jahr 1962 eine utopische
Gesellschaft in Ozeanien, in der ein ‘heiliger Pflanzenextrakt’ als
Mittel dient, um Erleuchtung oder Moksha zu erlangen. Seine
dreißigjährige
spirituelle Reise, die mit dem Erscheinen des Romans ‘Schoene neue Welt’
begonnen hatte, und sein tiefes Eindringen in die asiatische Philosophie inspirierten
Huxley zu einer neuen Vision, zur Vision einer kriegerischen,
buddhistischen Gesellschaft, in der Moksha Medizin (psychedelisch wirkende
Substanzen) und tantrischer Sex zum Alltag gehörten. Huxleys Genius
erkannte beide Extreme des menschlichen Potenzials – Versklavung und
Befreiung.
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Das Buch ‘The Joyous Cosmology’
von Alan
Watts erschien im Jahr 1962. Dieses Werk ist vielleicht das Beste, was je
über einen
visionären Trancezustand geschrieben wurde, welcher durch synthetische Psychedelika
induziert wird.
Watts lässt bei seinen Beschreibungen immer wieder transzendente Weisheiten
in den Text einfließen. Hier sind einige Beispiele:
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'Das bewusste Ego
weiß
nichts darüber, dass es genau das ist, was das göttliche Organ des
menschlichen Körpers stets vorgibt zu sein'.
”Es gibt einfach kein Problem des Lebens: dieses ist zur Gänze ein
zweckloses Spiel – eine Überschwänglichkeit, welche ihr eigenes Ende
darstellt”.
“Wir haben
den Kontakt mit unserer ursprünglichen Identität verloren, welche nicht
ein System von Bildern ist, sondern eine große, selbstbewegende Geste
dieses noch nicht der Erinnerung angehörenden Augenblicks”.
Im November 1963 kam es zu drei aufeinander folgenden Ereignissen, wobei zwei am
selben Tage eintraten:
1. Timothy Leary und Richard Alpert wurden von Harvard
Universität entlassen, nachdem sich Eltern von Studenten beschwert hatten,
dass letztere in Learys und Alperts Experimente mit LSD involviert
worden waren. Die beiden Psychonauten gingen
anschließend nach New York, wo sie eine große Wohnung in Millbrook bezogen
und das Castilla Institut gründeten, um ihre Forschungen betreffend
bewusstseinsverändernde Drogen fortzusetzen.
2.
Im selben Monat
wurde die Wohnung in Millbrook von Agenten des FBI unter Führung von
G.
Gordon Liddy durchsucht. Liddy war ein Krimineller, der später wegen eines
Einbruchs im Verlauf des Watergate-Skandals verurteilt und inhaftiert wurde.
3. Am 23
November 1963 wurde
John F. Kennedy in Dallas ermordet. Am selben Tag starb der
führende
Psychonaut und Protagonist der entheongenen Revolution, Aldous Huxley.
Huxleys Frau, Laura Archer, assistierte ihrem Gatten auf
seiner letzten Reise mit einer Dosis LSD, die sie ihm mittels Injektion verabreichte.
In der Schrift Flashbacks behauptete
Timothy Leary, dass er an jenem Tage, an dem John F. Kennedy ermordet worden
war,
einen Anruf von Mary Pichot Meyer erhielt, welche über zwei Jahre hindurch
die Geliebte des ermordeten Präsidenten gewesen war. Leary erklärte, dass
ihm diese Folgendes mitgeteilt hätte: ‘Sie konnten ihn (John F. Kennedy) nicht mehr
länger kontrollieren. Er hatte zu viel erfahren… Sie werden
alles vertuschen. Ich muss Sie treffen. Ich fürchte mich. Ich habe Angst”.
Es ist bekannt, dass John F. Kennedy LSD ausprobiert hatte. Wenn
man seine Ansprache gegen Geheimgesellschaften heute anhört, worin er auch auf
das Risiko hinweist, dass sich eine Regierung gegen ihre eigene Bevölkerung
wenden könnte, und dann auf die Notwendigkeit verweist, dass die Regierung
transparent arbeiten und für ihre Irrtümer die volle Verantwortung
übernehmen müsste, dann ruft uns das unwillkürlich die Zeit nach dem Anschlag
auf das World Trade Center im Jahr 2001 in Erinnerung. Eine derartige Rede
könnte
sehr wohl
der bedeutendste Grund für die Liquidierung dieses amerikanischen
Präsidenten gewesen sein. Vergessen wir nicht, dass auch einige Wochen nach dem Anschlag auf das WTC eine schwer faschistoide
Gesetzgebung durch die Bushadministration geschaffen wurde. Mit dieser
wurden nicht nur die verfassungsrechtlich garantierten Grundfreiheiten des
amerikanischen Bürgers massiv eingeschränkt, sondern es wurde damit
auch eine neue Super-Behörde geschaffen und mit Ermächtigungen
ausgestattet, gegen die eigenen Landsleute bei bloßem Terrorverdacht in
einer menschenverachtenden Weise vorzugehen: die Homeland Security
Authority.
Ein knappes Jahr nach
Kennedys Ermordung,
wurde dessen Geliebte, Mary Pinchot Meyer,
im
Oktober 1964 auf offener Straße erschossen. Dieser Mord wies
alle Merkmale eines professionell begangenen Verbrechens auf.
Im Jahr 1964
erschien auch das Buch ‘The Psychedelic
Experience: A Manual Based on the Tibetan Book of the
Dead’ (Die
psychedelische Erfahrung: Eine Anleitung, die auf dem Tibetanischen
Totenbuch gründet).
Dieses Werk ist eine
Gemeinschaftsarbeit
von
Richard Alpert, Timothy Leary und Ralph Metzner. Im letzten Jahr
der ersten Generation Protagonisten der entheogenen
Revolution arbeiteten diese drei Männer eng zusammen, um das Tibetanische Totenbuch, den
‘Bardo Thödol’ von Lama Gowinda Dawa Sandup, als eine Art Gebrauchsanleitung bei
geführten LSD-Trips zu nutzen.
Dieses Gemeinschaftswerk ist auch heute noch
ein Klassiker der einschlägigen Szene. Es ersetzt die Stadien des Ego-Todes,
die typischerweise bei einem LSD-Trip auftreten, durch jene Stadien des
physischen Todes und der Nachtod-Visionen, die im Tibetanischen Totenbuch in
der Absicht geschrieben wurden, damit der Lama sie dem Sterbenden und Verstorbenen
vorlese, um ihn dadurch vom Samsara - der Wiedergeburt - zu
befreien.
Anstatt der Verfolgung des Prozesses der zunehmenden
Auflösung
des Körperlichen und der Loslösung des Bewusstseins von der Materie - wie
im Tibetanischen Totenbuch beschrieben -, versteht sich ‘Die
psychedelische Erfahrung’ als eine Art Gebrauchsanleitung bzw. als
Führer durch die aufeinander folgenden Stadien der Depersonalisation und
des Verlustes der Identität bis hin zur völligen Auslöschung des Egos.
Diese Zustände treten unter Einwirkung von LSD typischerweise auf. ‘Die psychedelische Erfahrung’
enthält auch Verhaltensanleitungen für das
Stadium des Trips nach der Ego-Auflösung.
Die
in diesem Buch erteilten Instruktionen
führen den Leser durch das auf den Ego-Tod folgende Stadium des
Aufdämmern des Klaren Lichtes und – nachdem die
ursprüngliche Realität geschwunden ist – durch die halluzinatorischen
Zwischenzustände
(Bardos) des Aufdämmerns der sog. friedlichen und Blut trinkenden
Gottheiten, wie sie im Tibetanischen Totenbuch, auch
Bardo Tödol
genannt (Übersetzt: Zwischenzustand –
Hörbefreiung), beschrieben sind.
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Im selben Jahr (1964)
fuhren Ken Kesey und die
Merry Pranksters kreuz und quer durch die USA. Sie
fuhren in einem Bus mit der Zielankündigung ‘Weiter’ von Kalifornien nach
New York. In den Sechzigerjahren hat sich Kesey als Proband fuer ein
medizinisches Forschungsprogramm zur Verfügung gestellt, das vom CIA
finanziert wurde.
In der Abteilung
für Geisteskranke im Stanford Hospital
wurde ihm LSD verabreicht. |
Ken Kesey
& Merry Pranksters |
Auf diesem Trip hatte er Halluzinationen eines
primitiven Gesichtes, welches sich später in jenes von Chief Broom verwandeln
sollte. Chief Broom ist ein Charakter in Keseys Roman ‘Einer flog
über
das Kuckucksnest’, welchen er bereits 1962 geschrieben hatte.
Jene
Version des gleichnamigen Filmes, die im Jahre 1975 uraufgeführt wurde und Jack Nicholson den Oskar
für
den besten Schauspieler einbrachte, trug ganz erheblich zur populären
Desinformation betreffend LSD bei. Der Film, ‘Einer folg über das
Kuckucksnest’ porträtiert alle Psychonauten als rücksichtslose Clowns und als
Ausbrecher aus dem Irrenhaus.
Als die Pranksters in Millbrook eintrafen, war Timothy Leary etwas
enttäuscht über das Spektakel, das sie veranstalteten, aber dennoch
unterhielten er und Kesey eine lebenslange Freundschaft. Die Pranksters
brachten LSD in die amerikanische Szene und feierten diese Droge als
soziales Sakrament, welches die Jugend und Studenten der Hippie-Generation
zu Anarchie und zu den Ausschweifungen während der Sechzigerjahre
inspiriert hat.
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