. Die Mitglieder der Gruppe Balian Taksu sind meist Frauen, jene
der Gruppe Balian Taus, meist Männer. Im Gegensatz zum Balian Taksu, ist der
Balian Taus ein Geistmedium, das auch weissmagisch arbeitet. Wir werden
deshalb in einem künftigen Artikel auf ihn zurück kommen.
Die Konsultation eines Balian Taksu ist ein ganz und gar
ungewöhnliches Ereignis für einen Beobachter aus dem Westen. Ungewöhnlich
daran ist zunächst, dass die Klienten dem Balian keinerlei Informationen
darüber geben, weshalb sie zu ihm gekommen sind bzw. was sie von ihm wollen.
Der Balian fragt sie auch nicht danach, sondern er sagt es ihnen...
Da alle Klienten einen Balian Taksu vorwiegend deshalb aufsuchen, um
über ihn mit einem Geist (Taksu) zu
kommunizieren, werden die mystischen Kräfte, die der Balian von jenem Geist
bezieht, allen Anwesenden schon sehr bald enthüllen, was seitens der
Hilfesuchenden verlangt oder erwartet wird.
Eine Séance bei einem Geistmedium spielt sich mehr
oder weniger in der Öffentlichkeit ab, das heißt, im Haus des Balian oder in
seinem Familien-Compound. Das Szenario, das sich dabei bietet, ist einfach
unglaublich...
Mehrere Familien (bis zu 80 Personen) warten gespannt
darauf, bis sie an der Reihe sind. Sie warten gespannt, dass der Balian in
Trance geht, um von seinem Taksu (Geistwesen, Geisthelfer, geistige
Entität) Informationen bezüglich ihres anstehenden Problems zu beziehen bzw.
mit Hilfe des vom Schamanen kontaktierten Geistwesens eine Lösung dafür zu
finden.
Alle Anwesenden, die aus allen sozialen Schichten und Altersstufen stammen,
hören von Anbeginn mit, was der angerufene Geist (Taksu), der nun aus
dem Munde des Balian mit fremdartiger Stimmlage spricht, mitzuteilen
hat. Die Jüngeren schalten ihr Handy aus und ihren mitgebrachten
Kassettenrekorder ein, um jedes Wort des in Trance befindlichen Schamanen
aufzuzeichnen. Das während der Trance Gesprochene wird deshalb von ihnen
aufgezeichnet, um es später gemeinsam mit den Mitgliedern ihrer Familie
erörtern zu können...