Nach meinem
Dafürhalten gibt es nur zwei Wege, die von Dir beschritten werden können, um
im Westen als Stadtschamane zu fungieren: einen seriösen und einen
unseriösen.
Der erste und
allein empfehlenswerte Weg hat mit der echten Hinwendung zum Schamanismus zu
tun, mit Deinem Wunsch nach einer umfassenden Ausbildung, mit Deiner
Bereitschaft zum Lernen auf einer dauerhaften Basis, mit regelmäßigen Übungen, mit Deinem ehrlichen Wunsch, anderen Menschen zu helfen und mit dem
Sammeln von Erfahrungen in indigenen schamanischen Kulturen.
Der
zweite Weg ist demgegenüber nicht empfehlenswert. Dieser wird aber dennoch
von manchen
‚Aspiranten’ und gar nicht wenigen Hanswürsten, Soziopathen oder
fantasiebegabten Geschäftemachern beschritten.
Dieser Weg hat mit
Überheblichkeit, mit Narzissmus, mit einem unwiderstehlichen Drang zur
anmaßenden Selbsterhöhung und Selbstbeweihräucherung, mit Soziopathie, mit dem Streben nach einem ‚mondänen’ Status in der
Gesellschaft, mit dem Verlangen nach Autorität, Macht und Einfluss und mit
der Gier nach Geld zu tun.
In diesem
Zusammenhang, habe ich vor kurzem eine Artikelserie über die
Turbo-Metamorphose einer Klangtherapeutin geschrieben, die angeblich binnen 4
Wochen zur Schamanin transmutierte. Wenn Du wissen willst, wie Dein Weg zum
‚Schamanen’ besser NICHT aussehen sollte, dann lies die Artikel:
The Lazy Woman's Guide zur Schamanin-Teil 1 bis Teil 5
>>>
Solltest Du aber dennoch meinen, dass die in jenen Artikeln aufgezeigte Vorgangsweise
der richtige Weg für Dich wäre, dann solltest Du vielleicht zunächst bei einem Schamanen
lernen wie man
eine Haartrommel baut. Das dürfte für den Nachweis Deiner schamanischen
Fähigkeiten in diesem Falle genügen.
Anschließend legst Du Dir einen wohlklingenden Namen oder Titel zu, unter dem
Du als Stadtschamane operieren wirst. Pseudonyme wie
‚Moondancer’, oder ‚Gay Eagle’ oder einschlägige Titel wie ‚Erste
Pfeifenträgerin’ oder
‚Master Dreamcatcher’ werden ihre Wirkungen gewiss nicht verfehlen.
Solche und ähnliche Standesbezeichnungen werden Dein einfältiges Klientel
(hoffentlich) tief beeindrucken
und gleichzeitig die Anerkennung Deiner Autorität auf dem Gebiete des
Schamanismus gewährleisten. In diesem Falle wäre es auch gut, wenn Du eine
Übersiedelung in die Hauptstadt Deines Landes oder in fremde Länder in
Erwägung ziehen würdest.
Bedenke, dass in kleineren Orten wie ‚Unterfuchsbach’ oder ‚Klein
Hinterdupfing’ möglicherweise zu wenig Bedarf für Deine als 'schamanisch'
bezeichneten Heilsanwendungen bestehen
könnte, die unter Einbindung tibetischer Klangschalen oder anderer
Kinkerlitzchen stattfinden.
Solltest Du aber den erstgenannten, von mir empfohlenen Weg beschreiten
wollen, dann musst Du in Bezug auf die Wahl des Anbieters einer schamanischen
Ausbildung dennoch Vorsicht walten lassen. Deshalb solltest Du bereits vor
Unterzeichnung des Ausbildungsvertrages auch hier die Spreu vom Weizen trennen. Und das
ist heutzutage gar nicht mehr so einfach...
Der erste Schritt sollte für Dich darin bestehen, Auskünfte und
Informationen über den Anbieter einer schamanischen Ausbildung einzuholen.
Ruf diesen an und triff Dich mit ihm zu einem Gespräch, bevor Du Dich zu
einer Ausbildung anmeldest! Mach Dir ein persönliches Bild von der Person
des Anbieters! Frage ihn nach seinem Background, nach seinen Erfolgen, nach
seinen persönlichen Erfahrungen in anderen schamanischen Kulturen! Erkundige
Dich bei Absolventen seiner Lehrgänge betreffend die Qualität des
Ausbildungsangebotes etc.
Ein seriöser Anbieter wird nicht Süßholz raspeln, sondern er wird die Dinge auf den
Punkt bringen.
Er wird Dir mit Sicherheit NICHT versprechen, dass er Dich im
Rahmen eines Wochenende – Workshops zum Schamanen machen könnte.
Gerade in
diesem Punkt wird Dir ein seriöser Anbieter nichts vormachen!
Er wird Dir
vermutlich sagen, dass dafür ein monatelanges, möglicherweise jahrelanges,
sehr intensives Trainingsprogramm von Dir zu absolvieren ist. Er wird Dir
nicht verheimlichen, dass Du im Zuge dieser Ausbildung auch ernsthaft und mit
Ausdauer an Dir selbst arbeiten musst. Er wird Dir vielleicht empfehlen, dass
Du zur optimalen Ergänzung Deiner Ausbildung in solche Länder reisen
solltest, wo auch heute noch eine intakte schamanische Kultur anzutreffen ist.
Ein
seriöser Anbieter wird Dich mit Sicherheit
dazu ermutigen, auch von Schamanen
und traditionellen Heilern zu lernen, die in indigenen schamanischen Kulturen praktizieren.
Er wird Dir nahe legen, diese Schamanen und Heiler zu besuchen, um sie vor Ort bei ihrer Arbeit zu beobachten.
Er wird Dir empfehlen, mit diesen über die mannigfaltigen Probleme ihrer Klienten zu sprechen.
Er wird Dir raten, die wohltuenden und heilenden Wirkungen authentischer schamanischer
Heilbehandlungen auf Deinen Körper, Deinen Geist und Deine Seele aus eigenem
zu erfahren.
Ein
seriöser Anbieter wird sich im Rahmen der von ihm angebotenen Ausbildung
darum bemühen, Dein schamanisches Wissen in jeder Hinsicht zu weiten und
Deine schamanischen Fähigkeiten umfassend zu fördern.
Aus diesem Grunde
wird er Dir im Zuge Deiner Ausbildung auch Kenntnisse von authentischen
schamanischen Heilmethoden aus ganz unterschiedlichen schamanischen Kulturen
ermöglichen.
Kurz:
Im Rahmen einer seriösen
schamanischen Ausbildung solltest Du auch die Möglichkeit haben, von
praktizierenden Schamanen in anderen Weltgegenden direkt oder indirekt (dh von
einem Trainer mit entsprechenden Erfahrungen), zu lernen.
Gerade dadurch wirst Du Kenntnisse von
originären Methoden und Techniken erlangen,
die selbst manchen prominenten Mitgliedern in den sog. ‚schamanischen Fachkreisen’
Europas kaum bekannt sein dürften.
Ich denke, Du hast meinen Punkt verstanden...
Die Entscheidung
bezüglich der Wahl DEINES Weges kann und will ich Dir
NICHT abnehmen.
Diese wirst DU ALLEIN zu treffen haben!
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