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Die Zirbeldrüse - Teil 4 von 4
von Dr. Friedrich Demolsky

Deines Körpers Durst nach vielen Wassern

Im Teil 1 dieser Serie haben wir auf eine geheimnisvolle, opiatähnliche Substanz hingewiesen, die von der Zirbeldrüse im Zustand der Erleuchtung als Sekret produziert und ausgeschieden wird.

Auch diese Substanz wird in den Geheimlehren mit sehr mystisch klingenden Wendungen und Begriffen wie ‚Nektar der Götter’, ‚Ambrosia’, ‚Amrita’, ‚Wasser des Lebens’ u.a. bezeichnet.

Von manchen indischen Gurus wird berichtet, dass sie ‚Amrita’ materialisieren und andere Menschen durch ‚Shaktipat’, dh durch bloße Berührung, dazu befähigen könnten, selbst ‚Nektar’ zu produzieren.

Ob das nun stimmt oder nicht, möge in dieser Abhandlung dahingestellt bleiben, denn hier geht es um ein bedeutenderes Ziel.

Mir ist daran gelegen, Dich – den Leser – in ein sehr schwer zu erfassendes Geheimwissen einzuführen, das seit tausenden Jahren existiert und in der Vergangenheit nur an fortgeschrittene Adepten weiter gegeben wurde.

Meine eher geringen Kenntnisse um 'Shaktipat' präsentiere ich hier aus rein didaktischen Gründen, dh als passend erscheinendes Beispiel zur besseren Erläuterung meines Gegenstandes.

In der einschlägigen Literatur heißt es, dass demjenigen, der die Erfahrung mit ‚Amrita’ macht, dadurch ‚Unsterblichkeit zuteil wird’. Letztere wird dabei als die Befreiung vom Samsara verstanden, als Befreiung vom Zyklus des ewigen Stirb und Werde.

Der Begriff ‚Amrita’ entstammt dem Sanskrit und bedeutet in etwa ‚Elixier der Unsterblichkeit’ oder bei wörtlicher Übersetzung ‚Todlosigkeit’.

Hier tun sich gewisse Parallelen zum Begriff ‚Ambrosia’ auf. Dies ist der griechische Name für die ‚Speise der Götter’, was sinngemäß ebenfalls mit ‚Unsterblichkeit’ übersetzt werden kann.

Während des ‚Shaktipat’, oder durch die innere Verbindung von fluidalen Energien beim Aufsteigen der Kundalini, oder durch Initiation in bestimmte Meditationen wird dieser ‚Nektar’ im ‚Kristallpalast’ produziert und tropft durch das in Nasenhöhe befindliche Siebbein an der Rückseite der Kehle in den Rachen.

Ein weiteres Phänomen, das im Zusammenhang mit der Produktion von Nektar immer wieder genannt wird, ist die Wahrnehmung eines intensiven Lichtes, das tausendmal heller sein soll als die Sonne und gelegentlich während der Sekretion von Nektar auftritt.

In unterschiedlichen Geheimlehren findet sich die Aussage, dass dieses geheimnisvolle Sekret der Zirbeldrüse bzw. des sog. ‚Kristallpalastes’ auch die Erfahrung von 'Zeitlosigkeit' und der 'eigenen Göttlichkeit' vermittelt.

Das Sekret selbst schmeckt ‚süß’, weshalb es mit ‚Nektar’, ‚Honig’ oder ‚Goldstaub’ umschrieben wird; seine Wirkung wird als ‚euphorisch’, ‚ekstatisch’ und ‚berauschend’ beschrieben, die das ‚Gefühl des Durchtränkt-Seins mit Heiligkeit’ hervorruft.

In bestimmten Geheimlehren wird gesagt, dass es keine esoterische Technik gäbe, die mit der ‚Erweckung der Kundalini’ vergleichbar waere, denn nur dieser Prozess ließe uns die transpersonale Natur unserer Existenz unmittelbar wahrnehmen. Dabei würde uns augenblicklich klar, dass ‚wir nicht wissen, wer oder was wir sind’ und dass ein ‚enormer Geist ständig in und um uns’ ist.

Dieser Geist ist für mich nicht ein persönlicher Gott, sondern das allgegenwärtige, allwissende und allmächtige Bewusstsein, das - aus welchen geheimnisvollen Gründen immer - nach immer mehr Selbstbewusstsein strebt. Dieses ist für mich unser wahres Wesen sowie die Essenz der gesamten Existenz - der einzige 'Gott', der nicht fordert, sondern ständig gibt, der einzige 'Gott' der für mich existiert...

Wenn der ‚Kristallpalast’ aktiviert ist, entstehen transzendentale Visionen, und es treten biochemische Veränderungen in der Retina und anderen Teilen des Körpers auf. Im Ergebnis führen diese zu einer Steigerung der Sehschärfe, zu inneren Visionen, zu inneren Lichtern, zur Fähigkeit, die Aura des Menschen zu sehen und zu lebhaften Träumen u.v.a.

Man kann ‚Amrita’ als das ‚Elixier der Seele’ bezeichnen und den ‚Kristallpalast’, in welchem dieses Sekret produziert wird, als den Hl. Kelch - als den Hl. Gral selbst. Der Inhalt des Grals ist ‚Amrita’ die ‚Essenz der Seele’ - der Schlüssel zur Erleuchtung.

Die Erleuchtung erhebt den Menschen auf eine neue spirituelle Ebene, deren Wesen unendliche Fülle, Großzügigkeit und tiefe Dankbarkeit ist. Der Erleuchtete braucht nichts mehr, denn er ist bereits komplett, ganz, perfekt. Sein Wunsch, der Welt zu dienen, gründet unmittelbar auf dem Sein.

Die ‚Chymische Hochzeit’ der Rosenkreuzer ist eine Analogie zu diesem Geheimwissen. Sie beruht auf den Bestrebungen der Alchimisten den ‚Ganzen Menschen’ in den ‚unus mundus’, dh in den ewigen Urgrund des Seins zu integrieren - in eine Welt, in der Alles, das ist, Eines ist.
 

Veränderte Geisteszustände - Teil 1 >>>

 

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