Im
Teil 1 dieser Serie haben wir auf eine geheimnisvolle, opiatähnliche
Substanz hingewiesen, die von der Zirbeldrüse im Zustand der Erleuchtung als
Sekret produziert und ausgeschieden wird.
Auch diese Substanz wird in den
Geheimlehren mit sehr mystisch klingenden Wendungen
und Begriffen wie ‚Nektar der Götter’, ‚Ambrosia’, ‚Amrita’, ‚Wasser des
Lebens’ u.a. bezeichnet.
Von manchen
indischen Gurus wird berichtet, dass sie ‚Amrita’ materialisieren und andere
Menschen durch ‚Shaktipat’, dh durch bloße Berührung, dazu befähigen könnten, selbst ‚Nektar’ zu produzieren.
Ob
das nun stimmt oder nicht, möge in dieser Abhandlung dahingestellt bleiben,
denn hier geht es um ein bedeutenderes
Ziel.
Mir ist daran gelegen, Dich – den Leser – in ein sehr schwer zu
erfassendes Geheimwissen einzuführen, das seit tausenden Jahren existiert und
in der Vergangenheit nur an fortgeschrittene Adepten weiter gegeben wurde.
Meine eher geringen Kenntnisse um 'Shaktipat' präsentiere ich hier aus rein
didaktischen Gründen, dh als passend erscheinendes Beispiel zur besseren
Erläuterung meines Gegenstandes.
In der
einschlägigen Literatur heißt es, dass demjenigen, der die Erfahrung mit
‚Amrita’ macht, dadurch ‚Unsterblichkeit zuteil wird’. Letztere wird
dabei als die Befreiung vom Samsara verstanden, als Befreiung vom Zyklus des
ewigen Stirb und Werde.
Der Begriff
‚Amrita’ entstammt dem Sanskrit und bedeutet in etwa ‚Elixier der
Unsterblichkeit’ oder bei wörtlicher Übersetzung ‚Todlosigkeit’.
Hier tun
sich gewisse Parallelen zum Begriff ‚Ambrosia’ auf. Dies ist der griechische
Name für die ‚Speise der Götter’, was sinngemäß ebenfalls mit ‚Unsterblichkeit’
übersetzt
werden kann.
Während des
‚Shaktipat’, oder durch die innere Verbindung von fluidalen Energien beim
Aufsteigen der Kundalini, oder durch Initiation in bestimmte
Meditationen wird dieser ‚Nektar’ im ‚Kristallpalast’ produziert und tropft
durch das in Nasenhöhe befindliche Siebbein an der Rückseite der Kehle in
den Rachen.
Ein weiteres
Phänomen, das im Zusammenhang mit der Produktion von Nektar immer wieder
genannt wird, ist die Wahrnehmung eines intensiven Lichtes, das tausendmal
heller sein soll als die Sonne und gelegentlich während der Sekretion von
Nektar auftritt.
In unterschiedlichen Geheimlehren findet
sich die Aussage,
dass dieses geheimnisvolle Sekret der Zirbeldrüse bzw. des sog.
‚Kristallpalastes’ auch die Erfahrung von 'Zeitlosigkeit' und der 'eigenen
Göttlichkeit' vermittelt.
Das Sekret
selbst schmeckt ‚süß’, weshalb es mit ‚Nektar’, ‚Honig’ oder ‚Goldstaub’
umschrieben wird; seine Wirkung wird als ‚euphorisch’, ‚ekstatisch’ und
‚berauschend’ beschrieben, die das ‚Gefühl des Durchtränkt-Seins mit
Heiligkeit’ hervorruft.
In bestimmten
Geheimlehren wird gesagt, dass es keine esoterische Technik gäbe, die mit der
‚Erweckung der Kundalini’ vergleichbar waere, denn nur dieser Prozess ließe
uns die transpersonale Natur unserer Existenz unmittelbar wahrnehmen. Dabei
würde uns augenblicklich klar, dass ‚wir nicht wissen, wer oder was wir
sind’ und dass ein ‚enormer Geist ständig in und um uns’ ist.
Dieser Geist
ist für mich nicht ein persönlicher Gott, sondern das allgegenwärtige,
allwissende und allmächtige Bewusstsein, das - aus welchen geheimnisvollen
Gründen immer - nach immer mehr Selbstbewusstsein strebt. Dieses ist für
mich unser wahres Wesen sowie die Essenz der gesamten Existenz - der einzige
'Gott', der nicht fordert, sondern ständig gibt, der einzige 'Gott' der für
mich existiert...
Wenn der
‚Kristallpalast’ aktiviert ist, entstehen transzendentale Visionen, und es
treten biochemische Veränderungen in der Retina und anderen Teilen des
Körpers auf. Im Ergebnis führen diese zu einer Steigerung der
Sehschärfe, zu inneren Visionen, zu inneren Lichtern, zur Fähigkeit, die Aura
des Menschen zu sehen und zu lebhaften Träumen u.v.a.
Man kann
‚Amrita’ als das ‚Elixier der Seele’ bezeichnen und den ‚Kristallpalast’, in
welchem dieses Sekret produziert wird, als den Hl. Kelch - als den Hl. Gral
selbst. Der Inhalt des Grals ist ‚Amrita’ die ‚Essenz der Seele’ - der
Schlüssel zur Erleuchtung.
Die
Erleuchtung erhebt den Menschen auf eine neue spirituelle Ebene, deren Wesen
unendliche Fülle, Großzügigkeit und tiefe
Dankbarkeit ist. Der Erleuchtete braucht nichts mehr, denn er ist bereits
komplett, ganz, perfekt. Sein Wunsch, der Welt zu dienen, gründet unmittelbar
auf dem Sein.
Die ‚Chymische
Hochzeit’ der Rosenkreuzer ist eine Analogie zu diesem Geheimwissen. Sie beruht
auf den Bestrebungen der Alchimisten den ‚Ganzen Menschen’ in den ‚unus
mundus’, dh in den ewigen Urgrund des Seins zu integrieren - in eine Welt, in der
Alles, das ist, Eines ist.
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