Vielleicht dachtest Du,
dass es sich bei dem im zweiten Teil dieser Serie wiedergegebenen Referat, um
eine Diskussion zwischen einem Physiker und seinen Studenten betreffend Nanophysik gehandelt hat.
Tatsächlich sollte Dir dieses Referat ein vages
Gespür für die Absolute Wahrheit vermitteln, indem wir darin den
tiefgründigsten
Lehrsatz des Buddhismus etwas beleuchtet haben: die LEERHEIT.
Mach Dir bewusst, dass
die Welt der Quanten Mechanik nachgewiesen hat, dass die Sprache der
östlichen Mystiker und der westlichen Physiker immer ähnlicher wird.
Die buddhistische Lehre
von der Leerheit ist das höchste esoterische und metaphysische Konzept, das
mit dem subatomaren Bereich der Quanten Physik in Zusammenhang steht.
Die Quanten Physik
liefert uns einen Schlüssel, um Teilchen, Atome und Moleküle zu verstehen.
Sie behauptet, dass auf subatomarer Ebene KEIN Unterschied zwischen Welle und
Teilchen bestünde, wie das seinerzeit von Louis de Broglie entdeckt wurde.
Die Welle-Teilchen-Dualität erschütterte massiv den ‘gesunden
Menschenverstand’, wonach eine Welle kein Teilchen sein könne und umgekehrt -
kein Teilchen eine Welle.
Die Metaphysik der
Buddhisten behauptet jedoch seit uralten Zeiten, dass im Zustand der
Erleuchtung “Dieses” und “Jenes” nicht mehr voneinander unterschieden werden
könne, weil es sich im Lichte jenes Sonderbewusstseins nicht mehr um zwei
voneinander getrennte Entitäten handeln würde. Auch “leer” und “voll” wäre
eine unrichtige Unterscheidung, die wir genau so geschaffen haben, wie die
Unterscheidung von “etwas” und “nichts”. Dabei handelt es sich um bloße
Abstraktionen, die wir aus der Erfahrung bezogen haben und die wir
fälschlicherweise mit der Erfahrung selbst verwechseln. Anstatt zu erkennen,
dass diese Abstraktionen von uns aus der realen Welt abgeleitet wurden,
glauben wir irrtümlich, dass jene (Abstraktionen) die reale Welt selbst wären.
Das Herz-Sutra enthält
eine der wichtigsten Ideen des Mahayana Buddhismus, der in Tibet, China und
Japan praktiziert wird: “Form ist Leere, Leere ist Form”.
Die alten Physiker der
Newton’schen Mechanik nahmen an, dass es da eine äussere Welt gäbe, welche
getrennt von uns existieren würde. Sie nahmen ferner an, dass wir diese
äussere Welt beobachten, vermessen und darüber spekulieren könnten, ohne
dass wir sie dadurch verändern würden. Aber die Newton’sche Physik erweist
sich auf nano-mikroskopischer Ebene als ein völlig untaugliches Mittel, um
zukünftige Ereignisse vorher zu sagen.
Die neue Physik, die
Quanten Mechanik, hat bewiesen, dass es NICHT möglich ist, diese Realität zu
beobachten, OHNE diese DADURCH zu verändern. Es besteht eine starke
Verbindung zwischen dem Beobachteten und dem Beobachter. Ein Phänomen
existiert nur deshalb, weil es einen Beobachter gibt. Und es ist immer die
Wahl, die der Beobachter getroffen hat, welche bestimmt, wie das Elektron
reagiert – z.B. als wellenähnliches oder als teilchenähnliches Phänomen.
Aus diesem Grunde kann
die klassische Annahme, dass unsere Welt als ein objektives System besteht, dh
als ein System, das unabhängig von der Art des Betrachtens vorgegeben ist,
nicht länger aufrecht erhalten werden. Das beobachtete Phänomen und der
Beobachter konstituieren gemeinsam das gesamte System. In Wahrheit gibt es so
etwas wie Objektivität oder eine objektive Wirklichkeit NICHT. Wir
beeinflussen nicht nur ständig unsere Realität, sondern wir erschaffen diese
sogar bis zu einem gewissen Grad.
Realität ist das, was
wir gewählt haben, um sie ‘zu erschaffen’. Diese Subjektivität ist eine
Herausforderung für eine weit verbreitete Glaubensanschauung, die als das sog.
‘Kausalitätsprinzip’, als Prinzip von ‘Ursache und Wirkung’ bekannt, und auf
breitester Ebene wissenschaftlich akzeptiert ist.
Nach Niels Bohr gibt es
keine Realität und auch keine Naturgesetze unabhängig vom Beobachter. Der
Beobachter kann in keinster Weise von dem getrennt werden, was durch ihn
beobachtet wird. Er ist ein TEIL des Phänomens. Er erschafft das Phänomen
bis zu einem gewissen Grade selbst.
Vielleicht hast Du
inzwischen erkannt, dass dieser Umstand genau das gewesen ist, was unser
Seminarleiter den Wahrheitssuchenden im Teil 2. dieser Serie mit der
kosmischen Cookie-Analogie vermitteln wollte.
Ein chinesisches
Sprichwort sagt, “Das Leben ist eine Suche nach der Wahrheit – aber es gibt
keine Wahrheit”.
Selbst dann, wenn die
buddhistische Philosophie vielen etwas elfenbeinturmartig erscheinen mag, darf nicht
übersehen werden, dass innerhalb der Quanten Mechanik von den
Physikern selbst so bizarre Ergebnisse gewonnen werden, die noch viel bizarrer
sind als die kühnsten Science-Fiction Romane.
Aus diesem Grunde versicherte
uns Niels Bohr verzweifelt: “Jedermann, der durch die Quanten-Theorie
nicht schockiert ist, hat diese nicht verstanden” (!!!) Und diese ist in der Tat
so schockierend, dass sie sowohl von Einstein, als auch von Schrödinger
abgelehnt wurde. Einstein wies die Quantum-Theorie mit seinem berühmten Satz
zurück: “Gott würfelt nicht!”
Vielleicht
genügt es,
zu bemerken, dass die sog. ‘objektive Physik’ immer mehr zu einem Zweig der
Psychologie transmutiert. Vom schamanischen Hochstand aus beobachtet, kann die
neuere Physik immer mehr als ein Zweig der Bewusstseins-Forschung betrachtet
werden.
Vor diesem Hintergrund
erhebt sich freilich die Frage, welcher Wissenschaftler heutzutage die
Existenz oder das Wirken von Kartieren und verbündeten Geisthelfern des
Schamanen leugnen und diese als illusionären Wahn abtun dürfte.
Woher will
denn die Wissenschaft vor dem hier diskutierten Hintergrund die Autorität
beziehen, um ein derart anmaßendes Urteil zu fällen?
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