Vorauszuschicken ist, dass meine Frau, unsere Tochter und ich Zeugen des hier
und im Teil 2 geschilderten Sachverhaltes sind. Dieser Sonderartikel, sowie
die darin enthaltenen Fotos, welche teils dramatische Szenen zeigen, wurden
mit ausdrücklicher Zustimmung der Betroffenen veröffentlicht.
Ich
betone, dass ich in gegenständlichen Sonderartikeln ausschließlich über
tatsächlich
stattgehabte
Ereignisse berichte. Diese haben vor wenigen Tagen ihren Anfang genommen, und
vor wenigen Stunden, dh heute, am Nachmittag des 28.9.2008, ihren vorläufigen Abschluss
gefunden. Dieser Erlebnisbericht ist in keinster Weise eine
Übertreibung. Alles, worüber ich hier schreibe, hat sich genau so abgespielt.
Viele
ehemalige Servicenehmer meiner Frau und alle Gäste der kleinen Bar ‚BABY
BLUE' sowie alle bisherigen Teilnehmer an unseren Studienreisen zu Balis Schamanen und
Heilern kennen unsere Yeni als eine junge, freundliche, stets lächelnde und lebenslustige
Frau. Diese wurde vor wenigen Tagen das Opfer einer schwarzmagischen Attacke.
Aus diesem Grunde mussten wir heute
die Kraft unserer Schamanen in eigener Angelegenheit in Anspruch nehmen.
Yeni stammt
aus Banjuwangi, der östlichsten Provinz Javas. Seit eineinhalb Jahren lebt
sie in unserem Haus und arbeitet als Managerin unserer kleinen Bar ‚BABY
BLUE’, die meine Frau vor etwa zwei Jahren in Sanur als Treffpunkt für
Menschen etabliert hat, welche an ihrer spirituellen Entwicklung arbeiten.
Vor
wenigen Tagen änderte sich nicht nur Yenis Aussehen, sondern auch ihr
Verhalten auffällig. Sie sah gezeichnet aus, hatte dunkle Ringe unter den
Augen und wirkte insgesamt ausgesprochen nervös und gestresst. Sie war
auffallend unkonzentriert, vergesslich, zerstreut, legte wenig Wert auf ihr
Äußeres und begann plötzlich zu rauchen.
Vor fünf Tage
brach sie in unserem Haus in Tränen aus, weil ihre Familie in Banjuwangi in
schweren Geldnöten steckte und diesbezüglich massiven Druck per Telefon auf
sie ausübte. Meine Frau und ich dachten zunächst, dass dieser Umstand der
Grund für ihre Verhaltensänderung gewesen wäre. Wir liehen ihr den
benötigten Geldbetrag, damit sie ihrer Familie aus der Notsituation helfen
konnte. Dieser wurde von ihrer Mutter am nächsten Tag abgeholt. Ketut und
ich dachten, dass damit auch Yenis offen zutage getretenen Probleme bereinigt
wären.
Das
merkwürdige Verhalten unserer Angestellten änderte sich aber nicht, sondern
wurde noch auffälliger und immer unverständlicher.
Sie
berichtete uns am nächsten Tag, dass ihr in der vorangegangenen Nacht – nach
Geschäftsschluss, etwa gegen 2 Uhr 30 - zwei Mopedfahrer bis zu unserem Haus
gefolgt wären. Diese hätten ihr immer wieder den Weg abgeschnitten.
Am nächsten
Abend erzählte sie mir in der Bar, dass sie neuerlich von anderen
Mopedfahrern und Einheimischen beobachtet, belästigt bzw. verfolgt worden wäre. Sie
beschuldigte plötzlich viele uns bekannte Menschen, Balinesen und Javanesen,
dass diese regelrechte ‚Verfolgungsjagden’ gegen sie inszenieren würden, um ihr Angst zu
machen. Zureichende Motive für diese Anschuldigungen konnte sie allerdings nicht vorbringen.
Ich konnte ihren Schilderungen zu diesem Zeitpunkt nichts anderes als
unzulängliche Motive entgegensetzen. Da Yeni eine intelligente Frau ist,
zweifelte ich (noch) nicht an der Wahrhaftigkeit ihrer Schilderungen. Vielmehr
dachte ich darüber nach, was ich unternehmen könnte, um ihr zu helfen.
Am nächsten
Tag spielte sich Ähnliches noch intensiver ab.
Nun behauptete
sie bereits am Vormittag, dass sie vor wenigen Minuten von jemandem beim Duschen in unserem Haus
beobachtet worden wäre.
Diese
Behauptung ließ meine Frau und mich erstmals aufhorchen.
Da es nur ein
kleines Fenster zu ihrem Badezimmer gibt, das sich in etwa 6m Höhe im Dach
befindet, schien uns diese Behauptung eher unwahrscheinlich. Ketut und ich
bezweifelten, dass jemand
bei Tageslicht die Mauer unseres Hauses überstiegen und aufs
Dach geklettert sein soll, um unsere Yeni beim Duschen zu
beobachten.
Am Abend, in
der Bar, wurde es dann noch verwirrender...
Sie
wirkte völlig verstört und deutete auf etwa 30 Mopedfahrer und einige
Autofahrer, die an diesem Abend an der Bar vorbei fuhren. Yeti verdächtigte
jeden einzelnen dieser mir völlig unbekannten Verkehrsteilnehmer, sie
verfolgt, oder zumindest beobachtet zu haben.
Sie erzählte
mir an diesem Abend immer unwahrscheinlichere Geschichten. Sie sprach von Menschen, die sie
nicht leiden könnten, oder auf sie eifersüchtig wären und ihr deshalb Böses
zufügen oder Angst machen wollten.
Da ihre
Geschichten keinen Sinn für mich machten, habe ich mich gestern bereit
erklärt, auf sie bis nach Geschäftsschluss zu warten und gemeinsam mit ihr
nach Hause zu fahren.
Um ihr die
Angst zu nehmen, die ihr unübersehbar im Nacken saß, habe ich Yeni
versprochen, dass ich allfällige Stegreifrede zur Rede stellen würde, sollte
sie während unserer Heimfahrt neuerlich verfolgt werden.
Nach kurzer
Fahrt in dunkler Nacht, musste ich feststellen, dass Yeni nicht mehr mit ihrem
Moped hinter mir herfuhr. Sie war ganz plötzlich verschwunden. Da es schon
sehr spät war, beschloss ich, allein nach Hause zu fahren und dort auf sie zu
warten.
Etwa eine gute
halbe Stunde später, schlug unser Hund an. Sein Bellen machte mich
aufmerksam, und ich ging in den Garten. Dort hörte ich Stimmen und ein
verzweifeltes, lautes Weinen, das von außerhalb unseres Grundstückes kam. Als ich
die Türe öffnete, sah ich Yeni mitten auf der Straße in Begleitung eines
fremden Mannes stehen. Sie weinte fürchterlich und schrie dabei immer wieder,
dass alle Menschen sie hassen und verfolgen würden, um ihr Angst zu machen.
Der junge Mann
stand hilflos da, und entschuldigte sich bei mir für diese Szene. Er war
offensichtlich bloß stehen geblieben, um der heulenden und schreienden Yeni
zu helfen. Kurz darauf, suchte er das Weite.
Ich musste
meine ganze Überredungskunst einsetzen, um unsere völlig verstörte Yeni zu
bewegen, mit mir ins Haus zu kommen. Dabei musste ich ihr Moped in die Garage
schieben und auch ihre Handtasche und ihren Helm, die beide vor dem Hause
verstreut auf der Straße lagen, zusammen packen. Nachdem sie endlich im Hause
war, sagte ich ihr, dass sie zu Bett gehen und sich ausruhen sollte. Am
Morgen könnten wir dann mit Ketut über die stattgehabten Dinge reden.
Sie ging nicht
schlafen, sondern heulte auf der Terrasse vor sich hin. Ich war zu müde, um
bei ihr zu bleiben und legte mich hin.
Nachdem ich
heute morgen aufgestanden war, kam meine Frau zu mir und erklärte, dass wir
ein ernsthaftes Problem mit Yeni hätten.
Sie wusste zu
diesem Zeitpunkt noch gar nicht, was sich am Vorabend ereignet hatte.
Allerdings teilte sie mir mit, dass ihr Yeni bereits am frühen Morgen des
heutigen Tages gesagt hätte, dass sie neuerlich von jemandem durch das
kleine Fenster in 6m Höhe beim Duschen beobachtet worden wäre.
Ketut meinte,
dass wir es hier entweder mit einer klassischen Psychose (Paranoia) zu tun
hätten oder mit einer schwarzmagischen Attacke. Dieses Verhalten und diese
Wesenveränderung passten überhaupt nicht zu unserer Yeni, die wir mögen und
schätzen, und deshalb seit über einem Jahr in unsere
Familie eingegliedert haben.
Ketut rief
Yenis Tante an, die ebenfalls in unserem Dorf lebt, und schilderte ihr die
Sachlage. Auch die Tante bestätigte, dass sie eine Wesensveränderung
anlässlich
des letzten Besuches ihrer Nichte festgestellt hätte, die mit unseren Erfahrungen in Einklang
stünde.
Nach diesem
Telefonat vereinbarte Ketut einen Termin bei unserer Schamanin, die in Sanur
als Balian Taksu praktiziert.
Ein Stunde
später saßen wir mit unserer
Tochter und Yeni im Auto, um diese Schamanin aufzusuchen. Diese sollte im
Trance-Zustand Informationen von der ‚Anderen Seite’ zu Yenis Problemen
abrufen. Wir wollten anlässlich einer schamanischen
Séance
herausfinden, was diese auffälligen Verhaltens- bzw Wesensveränderungen bei
unserer Angestellten verursachte und wie man ihr am besten helfen könnte.
Was bei der
heute durchgeführten Séance
unseres Geistmediums heraus gekommen ist, das erfährst Du im Teil 2 dieses
Sonderartikels
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